von Hedwig
Meine Freundin Kveta nimmt seit Jahren teil an den Lehrerwanderwochen in der Hohen Tatra. Schon vor ein paar Jahren machte ich mit und diesmal bat ich sie wieder mich anzumelden. Auch Walter und Birgitt von Servas Austria, (Lorenz leider nicht!!!) waren dabei und somit wurde der Plan eine Servas Wanderwoche geschmiedet. Kveta fuhr mit dem Zug hin, ich fand Platz im Auto von Birgitt und Walter. Am frühen Abend des 2.8. kamen wir nach einer schönen Fahrt durch die Slowakei in unserer architektonisch recht ansehnlichen, gemütlichen Pension Karpatia an. Unsere Zimmer gefielen uns recht gut, das Abendessen war köstlich und das Bier schmeckte ausgezeichnet.
Ein wenig geschockt waren wir verwöhnten Österreicher, als wir von der Frühstückszeit 7h erfuhren und noch mehr, als wir merkten, dass der Abmarsch zur Straßenbahn bereits um 7h30 stattfand und das jeden Tag ohne Rücksicht auf die Witterung. Jeden Abend wurden von Eva, der Organisatorin, Volksschullehrerin, die das freiwillig und unbezahlt macht, Vorschläge für die Wanderungen am nächsten Tag gemacht. Emil, pensionierter Mittelschuldirektor und Wanderexperte, der jeden Tag die „härteste“ Gruppe anführt, erklärte die Wege bis ins letzte Detail, kennt die Gegend wie seine Hosentasche und weckt jeden Tag die müden Wanderer um 7h mit Ziehharmonikaklängen. Kveta, die Geduldige, übersetzte uns unermüdlich das Wichtigste. Leider leiden meine Slowakischkenntnisse an Schwindsucht, sind nur mehr rudimentär vorhanden. Walter probierte immer wieder seine soeben im Tandemkurs erlernten tschechischen Wörter aus und kam damit schon schön weiter.
Sonntag, 3.8. Wassefallweg hinter dem Haus führt uns zum Zeleno pleso, traumhaftes Wetter, viele Wanderer unterwegs. Bis Tatranska Lomnica ist es ein recht weiter Rückweg. Kveta und ich haben Lust auf noch mehr Wanderung, aber dann beginnen wir doch in TL mit der Suche nach Pensionen für Servas.
Montag, 4.8. nach Strpske pleso mit der Straßenbahn, von dort zum Wasserfall Skok, leider nicht weiter, sondern Umkehr, Seeumrundung und Cucraren.
Dienstag, 5.8. zur Zamkovského chata den sehr steinigen Weg, vorbei an umgestürzten Bäumen und Baumruinen, zurück dann zur Seilbahn, mit der wir bequem ins Tal fahren.
Mittwoch, 6.8. Sedlisky dom, Fernseher im Gastzimmer mit Film über wilde Tiere. Dann beginnt es leider ziemlich strark zu regnen, eine Stunde im Regen unterwegs, wir sind gut ausgerüstet, werden aber doch ziemlich nass. Beim Abstieg gibt’s zur Belohnung wieder Sonne. In Stary Smokovec gibt’s natürlich eine Cucraren und machen wir wieder wieder Recherchen: Dr. Sonntag Pension – sehr schön, aber leider nur mehr bis Oktober in Betrieb. Polana: gefällt uns auch, liegt direkt gegenüber von der Straßenbahnstation.
Donnerstag, 7.8. Popranské pleso, Ostrav im Nebel, auf der Madrigale, so etwas wie der Tatraweitwanderweg gehen Walter und ich, der Rest unserer Truppe, zum Batizanske Pleso zwischen Nebel und Sonne, dann einen sehr steilen, steinigen Weg nach Nizne Hagy zur Straßenbahn, wo es unten zu regnen beginnt, es ein Wirtshaus gibt und wir in der Station sogar noch Zeit für ein Bier haben. Herz, was willst du mehr.
Freitag, 8.8. reise ich um einen Tag früher per Straßenbahn und Zug ab.